Landratsamt untersagte Bierverkauf, Fürther Gäste nahmen die Punkte mit
ALTDORF – Die 3.-Liga-Volleyballdamen des TV Altdorf hatten bei ihrem dritten Heimspiel nicht viel zu lachen. Erst mussten sie den Bierverkauf kurzfristig einstellen (diesen untersagte das Landratsamt in Lauf), dann nahmen zudem noch die Gäste die Punkte mit (die Fürther kannten beim 3:0 (25:15, 25:21, 25:21)-Sieg keine Gnade). Auch die zahlreichen Zuschauer waren in vielerlei Hinsicht enttäuscht.
Dabei war alles so schön hergerichtet: die neue Halle erstrahlte in hellem Glanz,
Altdorfs Volleyballerinnen waren vollzählig, trotz der fußballerischen Konkurrenz (gleichzeitig spielte Dortmund gegen die Bayern) wollten ungefähr 130 Zuschauer eine Begegnung sehen, die es bisher in der 3. Liga noch nicht gab: Fürth gegen Altdorf. Beste Bedingungen für einen erlebnisreichen Volleyballabend. Allerdings lief dann auch nicht nur beim Getränkeverkauf einiges schief.
Viel TVA im Fürther Team
Dass im Fürther Team viel Altdorf steckt, das wusste man: Katja Holstein, Maria Wirth, der Trainer Mathias Lompa spielte zeitweise bei den Altdorfer Herren. Aber dass sich die vom VfL Nürnberg nach Fürth gewanderten Spielerinnen so homogen präsentierten, damit hatte man (genauso wie mit dem Bierverkaufverbot) nicht gerechnet. So entwickelte sich im ersten Satz ein ansehnliches Spiel, bei dem auf beiden Seiten gut abgewehrt wurde. Es kam auf die Angriffe an, und da war Fürth eben besser. Zwar zeigte Altdorf immer Moral, aber das genügte nicht gegen Holstein, Flessa und Co., 15:25, der erste Satz war weg.
Spiel verflachte
Im zweiten Durchgang hatte der Altdorfer Anhang zunächst Hoffnung geschöpft, denn immerhin gelang ein 5:3-Vorsprung. Aber dann verflachte das Spiel zusehends. Weder bei den kraftlosen Altdorferinnen, noch bei Fürth waren Bemühungen zu erkennen, Drittliganiveau zu erreichen. Stattdessen bot man volleyballerische Tristesse: Aufschlagfehler, schlechte Annahme und ungenaues Zuspiel auf beiden Seiten. Fürth lud Altdorf ein, aber Geschenke wollte das Team nicht annehmen, Auszeiten der Trainer nutzten nichts. Ohne Höhepunkte, ohne Qualität, fast ohne Gegenwehr ging auch dieser Satz letztlich verdient an Fürth.
Träge Spielweise
Im dritten Satz stellte Altdorfs Interimstrainer Milan Dörnhöfer um. Aber die träge Spielweise änderte sich zunächst nicht. Fürth punktete, ohne wirklich zu überzeugen. Weitere Wechsel auf Altdorfer Seite brachten dann etwas mehr Schwung ins Spiel. Leider war zu diesem Zeitpunkt der Vorsprung der Fürther bereits auf fünf Bälle angewachsen, aber Altdorf steigerte sich zumindest. Der Vorsprung konnte bis auf zwei Bälle reduziert werden, die Begegnung erreichte wieder das Niveau des ersten Satzes. Obwohl jetzt Altdorf gleichwertig war, gelang kein Satzgewinn, da Fürth immer wieder geschickt konterte und die wichtigen Bälle für sich entscheiden konnte.
Mir vier Punkten rangiert TV Altdorf weiterhin auf dem drittletzten Platz und muss nächste Woche nach Dingolfing, wo ein engagierter Aufsteiger Gastgeber sein wird. Es wird darauf ankommen, dass die Altdorferinnen ihre Qualität abrufen können, denn eine weitere Pleite sollte vermieden werden. Die Leistung zu Beginn und am Ende des dritten Satzes gegen Fürth lässt hoffen, dass sich das Team stabilisieren kann. Die Saison ist ja erst vier Spiele alt. Was die Altdorferinnen aber nicht brauchen, sind Nullnummern: null Bier und null Punkte. WH
Stimmen zum Spiel
Milan Dörnhöfer (Altdorfs Interimstrainer):
„Wir waren zu wenig entschlossen und machten zu wenig Druck. Viele Zuschauer, toll, aber leider war mein Team nicht wach genug, es fehlte vieles. Ich vermisse die Ernsthaftigkeit vor und während des Spiels. Gute Vorbereitung vor dem Spiel führt zu Dynamik im Spiel. Daran müssen die Mädels selbst arbeiten. Ich vermisse eine gewisse Ernsthaftigkeit, einen bedingungslosen Einsatz. Ich weiß, dass beides im Team vorhanden ist, aber ich stelle fest, dass dies heute nicht gezeigt wurde“.
Katja Holstein (ehemalige Spielerin des TV Altdorf und Kapitänin der Fürther):
„Wir sind glücklich, egal, wir haben uns gesteigert gegenüber den ersten Spielen. Es war unser bestes Spiel der Saison. Im Angriff waren wir druckvoll, in der Abwehr sehr stabil, die Pässe waren gut, alles gut“.