Fotograf: Stephan Lehmphul
Für Altdorfs Teammanagerin Annemarie Böhm brachte der erste Doppelspieltag zu Hause Sieg und Niederlage. Erste Punkte für den Regionalligisten Altdorf II. Ein Satzgewinn, aber keine Punkte für den Zweitligisten Altdorf I.
Altdorf II konnte gleich bei seinem Debüt in der neuen Liga erfolgreich loslegen und den Mitaufsteiger VGF Marktredwitz mit einem 3:1 (25:16, 25:16, 22:25, 25:18) auf Distanz halten. In der Vorsaison hatte sich Marktredwitz noch zweimal durchsetzen können. Aus einer soliden Annahme heraus konnte TV-Zuspielerin Maja Auer ihre Angreiferinnen variabel in Szene bringen. Im Außenangriff punkteten Norina Weiß und Franziska Henneberger verlässlich. Trainerin Kasia Stanic bilanzierte zufrieden nach dem Start in die Regionalliga: „Wir sind hier im Heimspiel mit 14 Spielerinnen angetreten. Viele sind noch sehr unerfahren. Alle haben vor toller Kulisse gespielt. Und ausschlaggebend war wohl auch, dass wir mit unseren präzisen Aufschlägen auf die gegnerische Hauptangreiferin diese gewaltig aus dem Tritt bringen konnten.“
Altdorfs Stärken im Angriff und im Block lassen für die Saison hoffen. Außerdem „haben wir heute Mädels gesehen, die cool einen Rückstand wieder aufholen können“, so Stanic. TV-Libera Amelie Fuchs fischte einige wirklich schwierige Bälle heraus und puschte damit die TV-Löwinnen. Die 14-jährige Seona Nganaba kam zu einem Kurzeinsatz und zeigte im Mittelblock gelungene Aktionen.
Die Situation in der Zweiten Bundesliga ist für TV-Trainerin Christy Swagerty, die in ihrem dritten Jahr in Altdorf den Umbruch mit einem sehr unerfahrenen und jungen Team schaffen will, eine Herausforderung. Die US-Amerikanerin will mit einem „Investment in die Jugend“ die Klasse halten. Ihr Team sei „kleiner als in der letzten Saison, sei wesentlich jünger und habe natürlich weniger Erfahrung.“
Mit den beiden Angreiferinnen Luisa Scholze (19 Jahre) und Magdalena Wilhelm (17 Jahre) präsentierte sich das Team um die couragierte Kapitänin Simona Dammer vor voll besetzten Zuschauerrängen schon um einige Deut besser als beim Zweitliga-Auftakt in Waldgirmes. Außerdem stabilisiert die 17-jährige Anna Lehmphul das Altdorfer Zuspiel. Trotzdem war die 1:3 Niederlage (28:26, 22:25, 20:25, 23:25) nicht zu vermeiden. Im Auftaktsatz gegen den sächsischen Aufsteiger Markkleeberg in der Nähe von Leipzig begann Altdorf nervös und zeigte Unsicherheiten im Block. Solide verteilten die 20-jährige TV-Zuspielerin Prisca Jeschke trotzdem ihre Pässe und brachte Ordnung ins Spiel. Altdorf schaffte es am Satzende mit Glück, drei gegnerische Satzbälle abzuwehren und den Satz mit 28:26 zu verbuchen.
In den drei Folgesätzen dominierten die Sächsinnen, die einen Bus von Anhängern mitgebracht hatten, ihre Überlegenheit. Die TV-Löwinnen brachten zu wenig Angriffe auf den gegnerischen Boden, obwohl die eigene Sicherungsarbeit um Simona Dammer immer aufmerksamer wurde. Eine Führung zur Satzmitte und beim Stand von 23:21 konnte nicht zum Satzgewinn genutzt werden. Altdorfs Trainerin Swagerty konnte immerhin eine Leistungssteigerung ihres außerdem noch ersatzgeschwächten Teams erkennen. Sie fasste zusammen: „Wir hatten gute Momente im Match, aber nicht genug in einer Reihenfolge. Und wir können den Vorsprung, den wir uns mühsam erarbeitet haben, momentan häufig nicht halten.“
-Peter Voss-