Fotograf: Detlef Gottwald
Die angespannte Personalsituation hatte sich verstärkt, die Jugend konnte dies nur zum Teil kompensieren
ALTDORF – Die angespannte Personalsituation des TV SUSPA Altdorf ist mittlerweile zum Alltag geworden, die Trainerin der Zweitligamannschaft muss deshalb von Spiel zu Spiel damit leben und das Team entsprechend ausrichten. Dies gelingt vielfach, für einen Auswärtssieg reicht es dann eben doch nicht, wie man bei der 2:3(26:28, 25:20, 25:23, 17:25, 9:15)-Niederlage beim TV Planegg-Krailling gut beobachten konnte.
Simona Dammers Platz ist schon lange nicht mehr der Rückraum einer Libera, sie gibt am Netz die Mittelblockerin und agiert lediglich im Rückraum so ähnlich wie eine Libera. Aber als jetzt im Angriff auch noch Alina Hösch verletzungsbedingt fehlt, gelingen im Angriff nicht mehr so viele wuchtige, im gegenerischen Feld einschlagende Aktionen. Dennoch hätte Altdorf im Süden von München bei etwas mehr Fortune wieder als Sieger die Heimreise antreten können, falls die mitgenommenen Mädels aus dem Bayernligateam, die selbst spielfrei hatten, über die gesamte Zeit Bestleistung erbracht hätten. Aber dies auf diesem Niveau nicht möglich.
Somit begann die Begnung konsequenterweise mit einem Satzverlust. Der erste Satz war symptomatisch: Altdorf hielt gut mit, aber am Ende gewinnen die Gegnerinnen. Im zweiten Durchgang fand Altdorf besser ins Spiel, zumal das Niveau nicht allzu hoch war. Einen knappen Vorsprung verteidigten Katharina Schön und ihre Mitstreiterinnen souverän bis zum Schluss, man wurde der leichten Favoritenrolle eines Tabellenzweiten gerecht.
Leider verhinderte zu Beginn und bis zur Mitte des dritten Satzes Planegg-Krailling eine Überlegenheit, im Gegenteil, die Gastgeberinnen wechselten mit Chiara Lukes eine wuchtige Angreiferin ein, die das Spiel komplett änderte.
Plötzlich sahen sich die Altdorferinnen unter Druck, zeitweise gelang nahezu nichts mehr. Die Annahmen misslangen, kein geordneter Aufbau, von durchschlagskräftigen Angriffen war gar nicht zu reden. Es drohte beim Stand von 6:14 ein krachender Satzverlust. Trainerin Swagerty reagiert mit der Einwechslung von jungen Spielerinnen Anna Lemphul, Norina Weiß und Jadea Lehner und plötzlich gelang alles. Insbesondere Zuspielerin Lehmphul setzte eine Aufschlagserie hin, die sieben Punkte einbrachte, und somit stand es auf einmal 21:21. Mit vier Jungendspielerinnen, auch Anna Wagner gehörte zu diesem Zeitpunkt zu den Akteurinnen, gelang spektakulär der kaum zu glaubende Satzgewinn.
Doch im vierten Satz lag TV Altdorf schnell wieder zurück, der Schwung des dritten Durchgangs konnte nicht mitgenommen werden. Hinzu kam, dass die etablierten Spielerinnen wohl gut vom Heimtrainer Sepp Wolf analysiert worden waren, denn die Oberbayerinnen nutzten jede Schwäche von Altdorf. Und dann passierte das, was im Sport oft zu konstatieren ist, wenn ein Team schwächelt, dass den Gegnerinnen fast alles gelingt. Der Satzverlust war letztlích trotz heftiger Bemühungen nicht zu vermeiden. Planegg-Krailling hat hiermit erfolgreich die 2:3-Niederlage vom Spiel in Altdorf ausgeglichen, was der geheime Wunsch von Trainer Wolf war.
Insgesamt kann man dem Altdorfer Team keinen großen Vorwurf machen, außer dass man von einem erfahrenen Team ein wenig mehr Gegenwehr erhofft hätte. In der Bilanz konnte TV Altdorf wieder einmal trotz einer 2:3-Niederlage einen Punkt mitnehmen, das zählt derzeit, auch wenn die Trainerin sich damit nicht wirklich zufrieden geben dürfte. Dass mit Anna Lehmphul eine Jugendspielerin zur wertvollsten Spielerin erkoren wurde, zeigt jedoch, dass Altdorf mit seiner Philosophie der Ausbildung von Talenten genau richtig liegt.
–Willi Hanke-