Altdorf. Glatt mit 3:0 schlagen Altdorfs Volleyball-Asse den TV Planegg-Krailling und klettern in der Tabelle auf Rang acht.
Trainer Milan Dörnhöfer lobt den Siegeswillen, Sandra Ullrich wird erstmals zur wertvollsten Spielerin gekürt.

„Wenn wir den Fokus auf uns richten und den Gegner nicht unterschätzen, dann ist auf jeden Fall ein Sieg drin“, lautete Alina Höschs Prognose im Vorbericht der Partie. Altdorfs Diagonalspielerin sollte Recht behalten: Im vorletzten Heimspiel gegen den TV Planegg-Krailling erspielte sich das Altdorfer Team einen 3:0-Sieg (25:22, 25:22, 25:23). Cheftrainer Milan Dörnhöfer freut sich, „mit Planegg den ersten Gegner in der Liga im Hin- und Rückspiel geschlagen zu haben.“ Vor den drei noch ausstehenden Saisonspielen rangieren die Löwinnen mit 25 Punkten überraschend auf Platz acht.

Im bayerischen Derby standen sich am Samstagabend zwei ambitioniert auftretende Zweitligateams gegenüber, die aufgrund jüngster Erfolge Selbstvertrauen tankten. Hochkonzentriert begannen die Altdorferinnen den Auftaktsatz und setzten auf ihre Stärken, enormer Druck durch den Aufschlag und eine relativ stabile Ballannahme. Dabei führte Zuspielerin Christina Kosikowski geschickt Regie mit vielen zügigen Pässen auf die Außenangreifer. Die Oberbayerinnen hatten ihre Stärken in der agilen Abwehr und im Angriff über die Mitte. Dem TVA gelang es jedoch, seine Führung bis Satzende zu behaupten. Auch die irritierenden Lichtverhältnisse aufgrund der rasch wechselnden Sonneneinstrahlung, die eine Annahme erschwerten, steckten die Löwinnen weg. Letztlich sorgten zwei clevere Aktionen von Alina Hösch für das 25:22.

Spielführerin Schön geht voran

Auch im zweiten Satz konnte sich kein Team entscheidend absetzen. TV-Spielführerin Katharina Schön war angeschlagen mit Nackenproblemen in die Partie gegangen, überzeugte aber dennoch mit einer starken Leistung in Angriff, Annahme und im Aufschlag. Den Angriffen der Gäste setzte der TVA seine kompakte Blockarbeit entgegen. Allen voran Sandra Ullrich, die in der vergangenen Saison noch in der Regionalliga auflief, avancierte in den vergangenen Spielen am Netz zum Aktivposten und wurde im Anschluss an die Partie zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit zur wertvollsten Spielerin gewählt. Beim Stand von 20:21 vollzog der TVA einen Doppelwechsel, Astrid Fürg und Naomi Janetzke kamen in die Partie. Ein aufmerksamer Block und ein fehlerfreies Spiel waren der Garant für den zweiten Altdorfer Satzgewinn.

Im dritten Satz mussten die TV-Damen zu Beginn einem Rückstand hinterherlaufen, zur ersten technischen Auszeit stand es 6:8. Doch die Gastgeberinnen kämpften sich zurück, spielten ihr Können und ihr neu gewonnenes Selbstvertrauen aus. Die beiden Altdorfer Libera Christine Prügel und Stephanie Hofmann brachten Stabilität in die eigene Annahme, zudem stand die Blockmitte in den entscheidenden Situation – anders als noch zu Beginn der Saison – sehr kompakt. Auch der Altdorfer Aufschlag war sehr effektiv, über das gesamte Spiel leistete sich der TVA nur drei Aufschlagfehler. So ging auch der dritte Durchgang mit 25:23 an die Gastgeberinnen, die nächsten drei Punkten waren eingetütet.

„Selbstvertrauen ausgestrahlt“

„Trotz des Nervenflatterns an den Satzenden wollten wir immer gewinnen, und unser Selbstvertrauen hat das auch ausgestrahlt“, freute sich Trainer Milan Dörnhöfer hinterher, bevor er ein Lob an die gesamte Mannschaft aussprach: „Das ist nicht der Erfolg der sechs bis acht Stammspielerinnen, sondern es ist die Leistung des gesamten Kaders, der in den vergangenen Wochen fleißig trainiert hat und sich durchweg gesteigert hat.“

Mit 25 Punkten aus 21 Partien belegt der mittelfränkische Aufsteiger einen hervorragenden achten Tabellenplatz und hat sich im Mittelfeld der 2. Volleyball-Bundesliga etabliert. Sieben Siege stehen mittlerweile auf der Habenseite, in Anbetracht der Tatsache, dass der Großteil der Altdorfer Truppe vor der Saison noch keinerlei Zweitliga-Erfahrung vorweisen konnte, ein sehr guter Wert.

Die ausstehenden drei Partien gegen Allianz MTV Stuttgart II, TG Bad Soden und Rote Raben Vilsbiburg II können Katharina Schön und Co. nun ganz entspannt angehen und versuchen, das Ziel ihres Trainer zu erreichen. „Wir wollen weiter so viele Punkte wie möglich sammeln, am besten weit über 25“, hatte Dörnhöfer vor einer Woche gesagt. Die überzeugende Einstellung seiner Mannschaft gegen Planegg-Krailling dürfte dem 29-Jährigen Mut machen. Nach den anstrengenden Wochen zuletzt, können Altdorfs beste Volleyballerinnen über Ostern aber erst einmal ausruhen und neue Kraft tanken.

Peter Voss, Daniel Frasch