Bayernligamannschaft enttäuscht – Der Satzgewinn und Teamgeist als Hoffnungsschimmer

ALTDORF – Das Spiel zwei der Volleyball-Bayernligistinnen des TV Altdorf in Neudrossenfeld fand vor fast achtzig Zuschauern statt und bescherte den Gastgeberinnen mit einem ungefährdeten 3:1(21:25, 25:12, 25:22, 25:12)-Erfolg den zweiten Sieg in der kurzen Saison. Die Altdorferinnen überzeugten dabei lediglich im ersten Durchgang, insgesamt kann man aber von einer relativ schwachen Bayernligabegegnung sprechen, in der die tapferen Oberfränkinnen ihren Heimvorteil nutzen konnten.

Im ersten Durchgang begannen die Altdorferinnen sehr unkonzentriert und lagen schnell mit 2:6 im Rückstand. Bei 15:15 drehte sich der Satz, denn Altdorf wurde im Laufe der Zeit sicherer im Aufschlag und bei den Angriffen druckvoller. Stella Schrüfer brachte mit einer kleinen Aufschlagserie das 21:17, Jadea Lehner legte nach, der Satzgewinn war unter Dach und Fach. Aber wer jetzt dachte, dass Altdorf  das Ergebnis des Testspiels (3:1) vor vier Wochen einfahren könnte, sah sich getäuscht.

Das Publikum stand lautstark hinter dem Heimteam. Warum man in Neudrossenfeld zuschauen darf, in Altdorf aber nicht, erschließt sich nicht unbedingt, denn die oberfränkische Halle hat keine Tribüne, die Zuschauer durften sich – natürlich mit Abstand – sogar neben dem Spielfeld platzieren. Ein weiterer Umstand machte die Gastgeberinnen in den letzten beiden Wochen euphorisch. Eine junge, 24 Jahre alte Spielerin, Sophia Höreth, übernahm das Training von dem nach Altdorf in die 2. Liga gewechselten Trainer Hannes Willmer. Höreth entfachte im Team einen ungeahnten Spirit nach einer langen Zeit der Ungewissheit. Dieser schlug bereits im Spiel davor zu Buche, als man Mömlingen schlagen konnte.

Die Altdorferinnen kamen nicht nur damit nicht zurecht, sie scheiterten auch an den eigenen Zulänglichkeiten. Ab dem zweiten Satz musste Trainer Mike Raddatz immer wieder Abstimmungsprobleme abstellen, musste Ordnung ins durcheinender geratene Gefüge bringen. Neudrossenfeld agierte da sicherer in vielen Bereichen, leistete sich weniger Eigenfehler und hatte dazu noch meist das Glück der Tüchtigen, etwa im dritten Satz, als gleich zwei Aufschläge als Netzroller den gerade aufkeimenden Altdorfer Hoffnungsschimmer zerstörten. Satz vier gestaltete sich dann als Kopie von Satz zwei, da war die Zuversicht auf einen Sieg aus den Köpfen der Altdorferinnen entschwunden.

Allerdings sah man auch positive Seiten: der gewonnen erste Satz zum Beispiel oder gelungene Kombination mit effektiven Abschlüssen oder der stets wahrnehmbare gute Teamgeist. „Es fehlte die Leichtigkeit des Seins“, meinte Zuspielerin Helen Lautner hinterher. An den sportlichen Dingen liegt es nicht, denn die Mannschaft hat technisch und taktisch einiges zu bieten. Sie muss dies lediglich abrufen können, darauf darf man berechtigt hoffen. Und wenn dies gelingt, am Besten gleich im nächsten Heimspiel am 24. Oktober, 18 Uhr, gegen den TSV Abensberg, möglichst auch vor Zuschauern, dann ist die Bayernligawelt des TV Altdorf wieder in allerbester Ordnung.  

WH