Altdorf. Erleichterung und Freude standen den TV-Volleyballerinnen nach dem 3:0 Heimerfolg (25:21, 25:14, 25:23) über die TG Bad Soden ins Gesicht geschrieben. Nach einem attraktiven eineinhalbstündigen Match lagen sich die Altdorfer Spielerinnen in den Armen und bedankten sich bei den Zuschauern. Alles etwas vorsichtiger und mit mehr Abstand als sonst.

 

 

 

TV-Spartenleiter Stefan Ogait bescheinigte seinem Löwen-Team eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum ersten Saisonspiel. „Ein wunderbares Sonntag-Nachmittag-Zuschauererlebnis“ habe er genießen können. Auch der Altdorfer Bürgermeister Martin Tabor konnte nach seinem Grußwort an der Volleyball-Euphorie teilnehmen. Der TV hat zwei Spiele hinter sich, hat 4:3 Sätze und rangiert auf Platz 6.

 

 

 

Sehr zufrieden nach dem Heimspiel in der Dreifachturnhalle war auch TV-Trainer Milan Dörnhöfer: „Wir wollen uns nicht verstecken in der 2. Liga. Volleyball ist ein Fehlervermeidungssport.“ Und er attestiert seinem Team, „dass die Eigenfehleranteile abgenommen haben. Das war auch letztes Jahr so in der 3. Liga.“

 

 

 

Die ca. 70 Zuschauer sahen im 1. Satz das hessische Team aus Bad Soden zu Beginn jeweils leicht in Führung. Aber Altdorfs Damen zeigten in vertrauter Umgebung Stehvermögen, und sie kämpften sich an Remis-Zwischenstände heran. Auf den Mittelblockpositionen ist der TV in dieser Saison mit Clara Fischer und Senta Fößel neu aufgestellt. Die beiden spielten solide, könnten aber im Block noch aggressiver agieren. Ein Riesenspiel zeigte Zuspielerin Tina Kosikowski, die zwei volle Jahre ausgesetzt hatte und nun schwierige Situationen mit versteckten, schnellen Zuspielen löste. Ab dem 18:18 Punktestand agierte der TV zunehmend fehlerlos und variantenreicher im Aufschlagsrepertoire. Diagonalspielerin Alina Hösch tat das, was sie in Bedrängnis am besten kann: Lange schauen, hoch von außen abschlagen und mit Cleverness punkten. 25:21 war das Satzergebnis für den TVA.

 

 

 

Trainer Dörnhöfer sprach nicht explizit vom Druck, umschrieb ihn aber mit der gängigen Metapher vom Knoten, der platzen müsse, „damit man befreiter ins Spiel geht.“ Nach einem anfänglichen 3:5 Punkterückstand im 2. Satz konnte man mit 10:6 eine Führung herausarbeiten. Mehr Unberechenbarkeit im TV-Angriff und eine solide Annahmearbeit brachten die Hessinnen aus ihrem Rhythmus. Die beiden TV-Außenangreiferinnen Kathi Schön und Juliane Kind attackierten im Angriff druckvoll und sorgten für spektakuläre Punkte.

 

 

 

Im 3. Satz wiederholte sich das Szenario des 1. Satzes: Bad Soden spielte konzentriert, war stark in Sicherung und Feldabwehr, führte bis zum Stand von 12:11. Es roch nach einem 4. Satz. Doch Altdorfs Kosikowski zog die Fäden des Spiels an sich, setzte ihre Angreiferinnen geschickt ein. Es gelangen ihr in dieser Phase richtig frech-erfolgreiche Aktionen am Netz, die Bad Soden weh taten. Altdorfs Libera Christine Prügel hielt ihr Team außerdem mit Geschick im Spiel. Nach einem 23:23 hatten die TV-Damen auch das Spielglück auf ihrer Seite. Im Sideout präsentierte man sich souveräner und siegte 25:23.

 

 

 

Zur MVP-Spielerin auf Altdorfer Seite wurde erneut Juliane Kind, die Ex-Fürtherin, gewählt. „Sie fühlt sich sehr wohl im Altdorfer Team, hat außerdem das Gefühl, sich mit dem Altdorfer Trainerteam noch verbessern zu können.“ Neu ist für sie, dass sie „nicht so die Hauptangreiferin ist wie in Fürth“, also weniger Anspiele bekommt. Von den Zuspielen über Kosikowski und Prügel hat sie fast alle mit Power und Sprungkraft durchgebracht. Kathi Schön, Altdorfs Spielführerin, bilanziert nach dem ersten wohltuenden Erfolg in der 2. Bundesliga: „Das Spiel ist schneller geworden. Die Gegnerinnen am Netz scheinen größer geworden zu sein. Die Gegnerinnen haben weniger Schwächephasen.“ So wie die Altdorfer TV-Damen.

 

 

 

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