Die Entwicklung des Beachvolleyballteams Gatzsche/Nicolaus führt steil nach oben
ALTDORF – Beim Beachopening am 1. Mai in Ingolstadt erreichte das neu formierte Beachduo Priscilla Gatzsche/Tiana Nicolaus (TV Altdorf/DJK Augsburg Hochzoll) beim BVV Cup den 7. Platz. Damals waren die beiden nicht recht froh mit dieser Platzierung. Zweieinhalb Monate später haben sie nach einem Durchmarsch durch die verschiedenen Turnierangebote (Cup, Cup+, Masters der Kategorie 2 und 1) nun beim Masters der Kategorie 1+ gezeigt, welch steile Entwicklung nach oben sie vollzogen haben. Beim höchst dotierten Turnier im Lande (in Deutschland steht lediglich die Techniker Beach Tour noch drüber) in Kempten landeten sie mit zwei Siegen auf einem hervorragenden 7. Platz.
Mit dem Jugendnationalteam Antonia Barthelme/Marie Schieder (VCO Berlin/SV Lohhof) erwischten Gatzsche/Nicolaus im ersten Spiel zwar nicht das stärkste Team, aber die am Berliner Bundesstützpunkt lebenden Nachwuchsspielerinnen galten dennoch als Favoritinnen. Schieder hatte mit Hannah Ziemer (Hamburger SV) bei der U21-WM in Thailand den 9. Platz erreicht; das Team versucht in diesem Jahr vehement, in die deutsche Spitze vorzudringen. Entsprechend engagiert gingen Barthelme/Schieder das Match an und gewannen den ersten Satz mit 15:10. Aber Gatzsche/Nicolaus stellten ihr Spiel um und wurden im Verlauf immer stabiler. Vor allem die Aufschläge von Nicolaus und die Angriffe von Gatzsche forderten die Gegnerinnen, der Gewinn der zwei folgenden Durchgänge mit 15:7 und 15:8 und des Spiels waren die logische Konsequenz.
Nach diesem unerwarteten Erfolg trafen Gatzsche/Nicolaus auf ein noch stärkeres Team, auf Melanie Höppner/Julia Laggner (Hauptstadt Beachers), die beim Techniker Cup auf dem Hauptmarkt in Nürnberg den 9. Platz belegten und zuletzt bei zwei Kategorie 1+-Turnieren im Finale waren. Auch da fanden Gatzsche/Nicolaus zunächst zu ihrem Spiel und gewannen den ersten Satz mit 20:18. Aber dann setzte sich die Routine durch. Laggner, ehemalige namibische Nationalspielerin und ihre Partnerin gehören zu den Top 20 in Deutschland. Sie stellten ihr System um, nahmen immer besser an und gewannen das Spiel letztlich mit 2:1 Sätzen.
Die nächsten Gegnerinnen waren genau das Kontrastprogramm dazu. Das Duo Chenoa Christ/Anne-Lena Grüne (VC Wiesbaden/MTV Hildesheim) wurden Anfang Juni deutsche U20-Meisterinnen in Dresden und sind somit nicht nur spielstark, sondern auch in guter Form. Gatzsche/Nicolaus jedoch konnten gegen die Youngstars ihre Routine zur Geltung bringen. Im Stil eines abgeklärten Beachteams brachten sie ihre Annahmespiele durch, warteten auf die Gelegenheit zum Break und gewannen mit 2:0(15:13, 15:13). Dass es hinterher gegen die Bayerische Meisterin von 2017, Marion Mirtl (TSV Sonthofen), die mit Theresa Schieder (SV Lohhof) antrat, beim 0:2(11:15, 9:15) nichts zu gewinnen gab, konnten Gatzsche/Nicolaus verschmerzen. Da war einfach die Luft raus, es schwanden die Kräfte an diesem verregneten, aber äußerst erfolgreichen Tag in Kempten.
Die beiden stehen jetzt auf Rang vier in der bayerischen Teamrangliste und werden am kommenden Wochenende ein weiteres Masters der Kategorie 1+ in Ebersberg bestreiten. Auch da treffen sie auf starke Teams, denn alle für die Bayerische Meisterschaft Mitte August in München relevanten Teams wollen Punkte sammeln, um eine günstige Ausgangsposition für die Setzliste zu haben. Wieder werden sie im ersten Spiel in Ebersberg auf ein auswärtiges Team treffen, es könnten sogar wieder Christ/Grüne sein (oder ein Team aus Düsseldorf oder Berlin), denn die bayerische Tour ist wegen der Spielstärke in ganz Deutschland bekannt und bestens geeignet, um die Spielstärke zu testen. Gatzsche/Nicolaus kann es recht sein, denn auch sie treten gern gegen starke Gegenrinnen an, um sich weiterhin so positiv entwickeln zu können.
WH
Foto: Sie genießen sie einfach, die Entwicklung hin zur bayerischen Spitze im Beachvolleyball: Priscilla Gatzsche (TV Altdorf, re.) und Tiana Nicolaus nach dem Masters in Kempten.