TSV Obergünzburg lag schon 2:0 vorn – Katharina Schön dirigierte
ALTDORF – Das 3.-Liga-Volleyballteam des TV Altdorf hat in eigener Halle (wie gestern bereits kurz berichtet) mit einem 3:2(21:25, 21:25, 25:18, 25:11, 15:13)-Kampfsieg gegen den TSV Obergünzburg den Abstieg vermieden. Die Altdorferinnen machten einen 0:2-Satzrückstand wett und gewannen in einem wahren Zweistundenkrimi nach einer enormen Steigerung das Schicksalsspiel.
Dass TSV Obergünzburg um den Abstieg kämpfen muss, hatten wir bereits vor Saisonstart vorhergesagt, jedoch davon, dass TV Altdorf auch darin verwickelt werden könnte, war keine Rede. Aber aus verschiedenen Gründen, die an anderer Stelle erörtert werden sollen, gelang es dem TV Altdorf nicht, die nötigen Punkte für einen sicheren Platz in der Tabelle zu sorgen. TSV Obergünzburg gewann in diesem Jahr plötzlich nicht nur gegen Mitaufsteiger SV Mauerstetten, sondern auch gegen Tabellenführer und Aufsteiger in die Zweite Bundesliga, TV Dingolfing und letztes Wochenende auch noch gegen DJK Augsburg-Hochzoll. Die Schwaben schlossen in der Tabelle fast zu Altdorf auf, so musste das letzte Spiel der Saison entscheiden, wer den rettenden 8. Platz erreicht und hiermit in der Liga bleibt.
TV Altdorf begann zur Überraschung der fast 150 Zuschauer ohne Katharina Schön, die in der letzten Woche nicht hatte trainieren können, und lief von Anfang an einem Rückstand hinterher. Zeitweise musste man sich Sorgen machen um einen Sieg. Zwar blitzte das Können der Altdorferinnen immer wieder auf, aber die Gegnerinnen strotzten vor Selbstbewusstsein, während Altdorf ziemlich nervös wirkte. Die Anzahl der Fehlaufschläge war recht hoch, die ersten Bälle kamen ungenau und die Angriffe verpufften in der sicheren Abwehr der Gäste, die selbst ihre Angriffe besser verwerteten. Das zog sich über beide Sätze so hin, bis Trainer Johannes Will im dritten Durchgang endlich seine beste Formation fand.
Ab Satz drei zeigte Altdorf dann seine Qualitäten: hohe Kampfbereitschaft, guten Teamgeist und auf einmal auch eine gewisse Zuversicht in die eigene Leistung. Das Team, von Katharina Schön glänzend geführt, gewann bis zur Punktlandung im fünften Satz zunehmend an Sicherheit im Angriff, produzierte Serien von Aufschlägen und griff vor allem schnell und erfolgreich durch Annemarie Böhm und Senta Fößel über die Mitte an. Diana Ittlinger hatte klasse Szenen ebenso wie die anderen Außenangreiferinnen, außerdem agierten beide Libera und beide Zuspielerinnen abwechselnd sehr stabil.
Nach den klar gewonnen Sätzen drei und vier folgte ein fünfter Satz, bei dem es wieder knapper zuging. Nach einem Altdorfer 0:3-Rückstand wurden bei 8:7 für Altdorf die Seiten gewechselt. Dann ging TV Altdorf mit 13:10 in Führung, aber erst bei 14:13 konnte der ersehnte Angriffspunkt gelandet werden. Letztlich war der knappe Sieg insgesamt hoch verdient. Altdorf war nur am Anfang nicht das bessere Team, dominierte nahezu drei Sätze lang und hatte die stärkeren Ergänzungsspielerinnen. Schwächelte eine Spielerin, konnte Altdorf diese problemlos adäquat ersetzen, das war Altdorfs größter Vorteil. Obergünzburg konnte auch wechseln, aber das Team wurde dadurch nicht besser. Der Nichtabstieg ist also nur konsequent, und Altdorfs Team wird in der nächsten Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben, wenn es so zusammen bleibt und gut trainiert.
Das Team vom TV Altdorf: Katharina Schön (Kapitänin), Lara Krasser, Luisa Stiller, Lisa Saß, Christine Prügel, Alina Krugmann, Senta Fößel, Astrid Ringeisen, Annemarie Böhm, Nadine Deusner, Nadja Nawrat, Diana Ittlinger, Anne Blos (verletzt).
Die Abschlusstabelle der 3. Liga Ost Frauen: 1. TV Dingolfing (14 Siege, 40 Punkte, 47:25 Sätze), 2. TSV Eiselfing (11, 33, 40:26), 3. SV Mauerstetten (10, 32, 36:31), 4. Dresdner SSV (11, 31, 36:30), 5. TV Fürth 1860 (9, 31, 39:34), 6. DJK Augsburg-Hochzoll (10, 30, 37:34), 7. VC DJK München-Ost-Herrsching (8, 22, , 35:42), 8. TV Altdorf (7, 19, 28:41), 9. TSV Obergünzburg (5, 17, 27:42), 10. SV Lohhof II (5, 15, 22:42).
Stimmen zum Spiel:
Peter Maiershofer (Trainer des TSV Obergünzburg): „Der Knackpunkt war der dritte Satz. Altdorf ging höheres Risiko und schlug gut auf. Wir dagegen hatten Angst vor dem Gewinnen. Absteigen müssen wir aber, weil wir viele neuen Spielerinnen einbauen mussten und in der Vorrunde bis Mitte Dezember lediglich ein Spiel gewonnen hatten.“
Johannes Will (Trainer des TV Altdorf): „Dieses Spiel haben wir heute über die Mitte gewonnen, entscheidend war der dritte Satz, als mein Team sich auf seine Fähigkeiten besonnen hat.“
Katharina Schön (Kapitänin des TV Altdorf): „Jeder hat gemerkt, worum es geht. Der dritte Satz war toll, endlich zeigten wir, was wir können. Ich bedanke mich besonders bei den zahlreichen Fans, die für eine megaklasse Stimmung gesorgt haben.“
WH