U16-Team des TVA sichert sich die Mittelfränkische Meisterschaft vor Ansbach und Bad Windsheim
ALTDORF – Mit einer rundum überzeugenden Leistung traten die Nachwuchs-Volleyballerinnen des TV Altdorf am vergangenen Wochenende in der Ansbacher Theresien-Sporthalle auf, wo die besten Teams Mittelfrankens ihren Bezirksmeister ermittelten. Neben den vier Erstplatzierten der vorgeschalteten Bezirksliga-Runde nahmen an dem Turnier zwei weitere Teams teil, die sich durch eine Qualifikationsrunde kämpfen mussten. Die von Katja Holstein und André Helmcke trainierten Altdorferinnen hatten sich mit nur jeweils einer Niederlage gegen den Klassenprimus TSV Ansbach und den Tabellenzweiten TSV Bad Windsheim als Drittplatzierte direkt qualifiziert.
In ihrer Vorrundengruppe, in der es zum Weiterkommen einen der beiden vorderen Plätze zu erreichen galt, trafen die TVA-Mädchen auf den TSV Feucht, der durch das Qualifikationsturnier in das Teilnehmerfeld gerückt war, sowie auf Bad Windsheim.
Dass man die Vertretung aus der benachbarten Marktgemeinde durchaus nicht im Schongang bezwingen konnte, hatte das junge Team bereits in der Ligarunde bewiesen, wo man der einen oder anderen etablierten Mannschaft schon mal ein Bein gestellt hatte. Dem entsprechend konzentriert gingen die Altdorferinnen in die erste Begegnung. Da mit einem etwas angeschlagenen Kader angereist – Mittelblockerin Ida Tkatschenko stand krankheitsbedingt gar nicht zur Verfügung, Franka Schmitt plagte sich ebenfalls mit dem Erkältungs-Virus und Fiona Groos laborierte an einer leichten Fußverletzung – musste Coach André Helmcke die Kräfte seiner Spielerinnen gut einteilen. So wurde zunächst Mittelblockerin Alexandra Soloninkin noch geschont. Dennoch hatte der TVA die Feuchterinnen sicher im Griff; lediglich eine gute Aufschlagserie des TSV Mitte des ersten Satzes sowie einige Abstimmungsprobleme, bedingt durch die Einwechslung von Soloninkin und Nachwuchsspielerin Lara Slama im Außenangriff zu Beginn des zweiten Satzes, brachten die Feuchterinnen etwas näher heran. Die Altdorferinnen fanden jedoch in beiden Sätzen schnell wieder in die Spur, zogen ihr druckvolles Spiel durch und ließen den Gegner mit guten Aufschlägen und konsequenten Angriffen gar nicht erst ins Spiel kommen. Ein ungefährdeter 25:14, 25:16-Erfolg war der Lohn.
Im zweiten Spiel gegen den TSV Bad Windsheim galt es nun den Gruppensieg zu sichern, um im anschließenden Überkreuzvergleich den starken Ansbacherinnen aus dem Weg zu gehen. Gegen die Windsheimerinnen hatte man ohnehin noch eine Rechnung offen, denn die eigentlich vermeidbare Niederlage am letzten Ligaspieltag, die sie den zweiten Rang in der Abschlusstabelle gekostet hatte, wurmte die Altdorfer Mädchen noch immer. Die taktische Vorgabe von Trainer Helmcke, die Bälle weit weg von der starken Aufbauspielerin und Außenangreiferin des TSV zu halten setzten die TVA-Spielerinnen dann so konsequent um, dass der Gegner zu keiner Zeit in sein Spiel fand. Die Altdorferinnen ihrerseits nutzten aus einer sicheren Annahme heraus jede Gelegenheit, den Gegner unter Druck zu setzen. Mit einem mehr als deutlichen 25:10, 25:8-Endergebnis wurde der Tabellenzweite förmlich überrollt.
Damit traf man in der Überkreuzrunde auf den Ligakonkurrenten TV Fürth 1860. Mit einem Sieg winkte den Altdorferinnen nicht nur der Einzug ins Finale, sondern damit gleichzeitig die Teilnahme an der Nordbayerischen Meisterschaft. Dem entsprechend motiviert ging man in die Begegnung und verschaffte sich schnell ein bequemes Punktepolster. Franka Schmitt und Lara Slama, die auf der Mittelposition bzw. im Außenangriff in die Mannschaft rückten, fügten sich nahtlos in das Mannschaftsgefüge ein, und mit einer soliden Leistung zum 25:11, 25:16-Endstand wies man auch die Fürtherinnen deutlich in die Schranken.
Hatte der zahlreich angereiste Altdorfer Anhang bereits nach dem Spiel gegen Bad Windsheim die beste Saisonleistung der TVA-Mannschaft konstatiert, so sollte man sich nach dem Finalspiel gegen den TSV Ansbach verwundert die Augen reiben, denn gegen die favorisierten Gastgeber entwickelte sich ein Spiel auf hohem Niveau, das an Spannung kaum zu überbieten war. Im Ligaspiel am ersten Spieltag hatten die TVA-Mädchen den Ansbacherinnen zwar lange Paroli bieten können, und man hatte sich auch für das Meisterschaftsturnier eine kleine Chance ausgerechnet, jedoch sprachen jetzt die Vorzeichen eindeutig für den Gastgeber, der nicht nur seine reguläre Ligamannschaft aufbot, sondern dazu noch eine Reihe von gut ausgebildeten Spielerinnen, die im Rundenverlauf ausschließlich in der U18-Mannschaft des TSV eingesetzt waren.
Was die Altdorferinnen an diesem Tag auszeichnete war die Tatsache, dass sie zu jedem Zeitpunkt an ihre Chance glaubten und sich auch bei „Durchhängern“ nicht aus dem Konzept bringen ließen. So ging man unbeirrt in den ersten Satz und konnte diesen ausgeglichen gestalten. Zwar entwickelten die TSV-Mädchen den erwarteten Angriffsdruck, die Altdorferinnen konnten jedoch durch gutes Blockspiel und ihre bewegliche Feldabwehr dagegenhalten. Zur Mitte des Satzes bescherte die stark aufspielende Alina Schneider ihr Team mit einer Serie von Sprungaufschlägen sogar eine Führung; die Ansbacherinnen konterten jedoch prompt mit einem nicht weniger starken Service und erarbeiteten sich nun ihrerseits einen Punktevorsprung, den sie bis zum 20:25-Endstand aus Altdorfer Sicht verteidigten.
„Lasst uns jetzt einfach spielen und Spaß haben“, war die Devise, die Spielführerin Schneider in der Satzpause an ihre Mitspielerinnen ausgab, und was beide Teams in der Folge boten machte so richtig Spaß. Unter der lautstarken Anfeuerung des Altdorfer Anhangs und unterstützt von Fans und Spielerinnen aus Feucht spielten die TVA-Mädchen nun unbekümmert auf, und es schien in dieser Phase einfach alles zu gelingen. Man leistete sich kaum Fehler beim eigenen Aufschlag, der Service der Ansbacherinnen konnte aus einer nun sichereren Annahme heraus ein ums andere Mal entschärft werden. Auch gelang es durch platziertes Spiel, einen geordneten Spielaufbau der TSV-Mädchen zu unterbinden und so den Angriffsdruck zu verringern, und was die Gastgeberinnen übers Netz brachten, rettete die Altdorfer Feldabwehr mit zum Teil spektakulären Aktionen. Auch im Angriff setzte nun der TVA die Akzente. Zuspielerin Maja Auer konnte ihre Teamkolleginnen immer wieder gut in Szene setzen; Alex Solonkin und Fiona Groos nutzten ihre körperliche Überlegenheit auf der Mittelposition, im Außenangriff brachten Alina Schneider und Helena Franz ihre druckvollen Angriffsschläge sicher ins Feld und auch Diagonalspielerin Amelie Fuchs punktete ein ums andere Mal nach präzisen Überkopfpässen. Zwar konnte der TSV gegen Ende des zweiten Satzes den Abstand noch einmal verkürzen, jedoch drehten die die Altdorferinnen mit 25:20 diesmal den Spieß um.
Somit ging es in den entscheidenden dritten Satz, der spektakulär verlief und eigentlich keinen Verlierer verdient hatte. Die Ansbacherinnen erwischten den besseren Start und zogen über 3:0 auf 8:4 beim Seitenwechsel davon; der TVA konterte und hatte beim 7:8 den Anschluss wiederhergestellt. Über 7:9 baute Ansbach seien Führung auf 9:14 aus und benötigte nur noch einen Punkt zum Sieg; der eigene Aufschlag landete jedoch im Aus, und das Aufschlagrecht wechselte zu Amelie Fuchs. Die junge Altdorfer Diagonalspielerin schien an diesem Tag ihre Nerven zu Hause gelassen zu haben, denn mit einer Serie von sicheren Aufschlägen tief ins gegnerische Feld nagelte sie den Ansbacher Annahmeriegel förmlich an der Grundlinie fest und unterband so einen zielgerichteten Spielaufbau. Die Gastgeberinnen zeigten nun Nerven und produzierten einen Eigenfehler nach dem anderen. Kurios wurde es dann beim 13:14, denn die Ansbacherinnen wähnten einen langen Aufschlag von Fuchs im Aus und feierten bereits mit ihren Betreuern den Sieg auf dem Spielfeld, wurden jedoch von der Schiedsrichterin zurückgepfiffen, da weder Linien- noch Schiedsgericht den Ball genau beurteilen konnten. Der Ballwechsel wurde somit regelgerecht wiederholt, und die Altdorferinnen ließen nun nicht nur den Punkt zum Ausgleich folgen, sondern sicherten sich gleich noch die nächsten beiden Zähler zum 16:14-Sieg. Unter dem Jubel ihres Anhangs nahmen die TVA-Mädchen in der anschließenden Siegerehrung die begehrten T-Shirts des Mittelfränkischer Meisters 2019 in Empfang.
Foto 01 (Mannschaft) v.l. Lara-Sophie Slama, Amelie Fuchs, Franka Schmitt, Helena Franz, Alina Schneider, Alexandra Soloninkin, Maja Auer, Fiona Groos