Mauerstetten und Fürth in die Knie gezwungen – Trainereinstand von Johannes Will gelungen
ALTDORF – Mit zwei 3:2-Siegen gelang den Altdorfer 3.-Liga-Volleyballerinnen ein erfolgreicher Start der Heimsaison beim ersten Doppelspieltag (der nächste steht bereits am kommenden Wochenende an). Am Samstag wurde SV Mauerstetten mit der Satzfolge 18:25, 27:25, 23:25, 25:16 und 15:8 in die schwäbische Heimat in der Nähe von Kaufbeuren zurückgeschickt, am Sonntag musste TV Fürth nach dem Derby mit dem Ergebnis 25:21, 20:25, 24:26, 25:15 und 15:9 die kurze Heimreise antreten. Damit hat sich Altdorf auf einen Platz im Mittelfeld vorgekämpft, gleichzeitig gelang das Heimdebüt des neuen Trainers Johannes Will (39).
Die beiden Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass es da große Gemeinsamkeiten gegeben haben könnte, was jedoch nicht zutrifft. Einzig der Wille Altdorfs, ein Spiel bis zum Ende konzentriert anzugehen, ist festzustellen, ansonsten sahen die Zuschauer zwei äußerst grundverschiedene Begegnungen, was auch an den Gastmannschaften lag. Mauerstetten reiste mit einem recht jungen, hoch gewachsenen Team an (bestes Beispiel ist die 16-jährige Libera und Deutsche Beachvolleyballmeisterin U17, Simona Dammer), Fürth besitzt ein erfahrenes Team, wofür vor allem die 27-jährige Altdorferin Katja Holstein steht, die seit Jahren in Fürth Dienst leistet.
TV Altdorf verfügt über erfahrene Spielerinnen (Anne Blos, Lisa Saß, Senta Fößel sowie Annemarie Böhm, alle Ende zwanzig), hat aber auch eine Nachwuchsspielerin wie Nadja Nawrat (16) in ihren Reihen. Am Samstag tat man sich gegen Mauerstetten gleich zu Beginn recht schwer, verlor den ersten Satz verdient mit 18:25. Als auch der zweite Durchgang mit 25:27 wegging, machte sich so manche Sorgenfalte breit. 1:1 nach Sätzen stand es dann am Sonntag gegen Fürth nach zwei Durchgängen ebenfalls, aber da hatte man nie das Gefühl, dass die Begegnung negativ für Altdorf ausgehen könnte.
Der dritte Satz wurde dann gegen beide Teams verloren, aber in ganz unterschiedlicher Weise, trotz des jeweils knappen Ausgangs. Gegen Mauerstetten lag Altdorf schon mit 20:13 vorn, als sich Trainer Will zufrieden zurücklehnte und den Satz wohl als schon gewonnen deklarierte. Die 23:25-Satzniederlage entpuppte sich im Nachhinein als Weckruf. Die 24:26-Niederlage im dritten Satz gegen Fürth war jedoch eher motivierend, denn da hatte man einen Sechspunkterückstand fast egalisiert. Somit hatten beide Gästeteams einen Punkt entführt, zum Altdorfer Sieg mussten jeweils noch zwei Satzgewinne her.
Dass dies in beiden Spielen gelang, hatte wiederum verschiedene Gründe. Während man gegen Mauerstetten die Abwehr bzw. die Annahme stabilisieren musste, lag das Hauptmanko gegen Fürth im Angriffsbereich bzw. in der Blockabwehr. In den Durchgängen vier und fünf gelang es TV Altdorf endlich, beide Begegnungen insoweit zu verändern, dass man sozusagen „Herr“ im Hause war. Gegen Mauerstetten fehlte Zuspielerin Astrid Ringeisen noch, gegen Fürth übernahm sie (obwohl Nadine Deusner nicht schlecht gespielt hatte) das Kommando im Spielaufbau. Alle anderen Spielerinnen agierten von Satz zu Satz sicherer und hinterließen letztlich einen sehr positiven Eindruck. Beispiele gefällig? Die Mittelblockerinnen Senta Fößel (gegen Mauerstetten) und Annemarie Böhm (gegen Fürth) hatten im fünften Satz eine Aufschlagserie, ein wenig untypisch also, aber bezeichnend.
Insgesamt waren beide Erfolge hoch verdient, bei etwas mehr Stabilität zu Beginn hätten auch 3:0-Siege herauskommen können. Altdorf besitzt die besseren Zuspielerinnen, hat mit Kathi Schön die umsichtigere und schlagkräftigere Kaptänin, verfügt über die bessere Libera und zeigte sich als geschlossenere Mannschaft mit großer Kondition. Dazu gesellte sich ein wichtiger Aspekt: der neue Trainer reagierte ebenso von Satz zu Satz besser, brachte die taktischen Anweisungen so verständlich ans Team, dass sie sofort umgesetzt werden konnten. So hatte man im zweiten Spiel gegen Fürth im Prinzip nie die Angst, das Spiel könnte verloren gehen. Im Vergleich zu früheren Kampfpartien war dieses Derby eher eins der harmonischeren Art. So kann es für TV Altdorf gern weitergehen, denn am Samstag muss TV Altdorf nach München und am Sonntag (15 Uhr) ist mit SSV Dresden der Tabellenführer zu Gast in der schönen heimischen Halle.
Es spielten für den TV Altdorf: Annemarie Böhm, Luisa-Maria Stiller, Katharina Schön, Lisa Saß, Anne Blos, Alina Krugmann, Senta Fößel, Nadine Deusner, Nadja Nawrat, Astrid Ringeisen. Die Tabelle der 3. Liga Ost Frauen nach drei Spieltagen: 1. Dresdner SSV, 2. TV Fürth, 3. SV Mauerstetten, 4. TSV Eiselfing, 5. TV Dingolfing, 6. TV Altdorf, 7. VC DJK München-Ost-Herrsching, 8. DJK Augsburg-Hochzoll, 9. TSV Obergünzburg, 10. SV Lohhof II. WH