Beachvolleyballerin des TV Altdorf feiert ihren größten Erfolg

ALTDORF – Die Altdorfer Beachvolleyballerin Viktoria Seeber (TV Altdorf) konnte die World Tour im idyllischen Badeort Alanya an der türkischen Riviera gewinnen. Mit ihrer Partnerin Sarah Schneider (SV Lohhof) hat sie im Finale die Vertreterinnen des Gastlandes, Aleyna Vence/Bugro Eryldiz,  in einem ungeheuer spannenden Endspiel mit 2:1(18:1, 21:13, 15:13) in die Knie gezwungen.

„Leistungssport hat für mich im Moment oberste Priorität“, damit beschreibt Viktoria Seeber ihren derzeitigen Standpunkt sehr genau. Und exakt mit dieser Einstellung ging sie in das etwas überraschend erreichte Endspiel: konzentriert und mit viel Selbstbewusstsein. Über die Spiele bis ins Finale wurde bereits berichtet, aber das Endspiel war von besonderem Charakter. Einerseits stellte man eine kleine Überlegenheit des deutschen Teams fest, andererseits konnten die nie aufgebenden und  starken Türkinnen immer wieder dagegenhalten, sie sind eben gut miteinander eingespielt, während Seeber/Schneider erstmals zusammen agierten.

Im ersten Satz wurde gleich zu Beginn klar: Seeber/Schneider wollten hier siegen, sie ließen sich von nichts beeindrucken, auch nicht vor der stattlichen Kulisse im Stadion an dem hübschen Strand. Schnell kam es zu einer 6:3-Führung, die aber wegen einiger Eigenfehler bis zum 11:10-Time-out wieder geschrumpft war. Man sah zwei Teams auf Augenhöhe, bis die entscheidende Szene im ersten Durchgang beim Stand von 15:15 kam. Die Türkinnen nahmen nach einem Fehlaufschlag Auszeit, entschieden einen langen Ballwechsel für sich, profitierten von einem Netzroller und verteidigten den Vorsprung ohne Mühe.

Im zweiten Satz war der entscheidende Zeitpunkt viel früher angesiedelt. Erst legten Seeber/Schneider los wie die Feuerwehr (5:1-Führung), um dann durch dumme Eigenfehler plötzlich mit 7:8 zurückzuliegen. Eine Auszeit half auf die Beine, denn auf einmal lief das Match wie am Schnürchen: sicheren Annahmen folgten kräftige Angriffe, der Druck auf die Türkinnen wurde immer größer. Vicky gelang neben einem Ass im Aufschlag auch ein wichtiger Blockpunkt. Der Satz ging auch in dieser Höhe höchst verdient an die beiden Deutschen.

Nach dem Satzausgleich und dem furiosen Beginn im dritten Satz gab niemand mehr einen Pfifferling für die Türkinnen. 12:5, souveräner kann man kaum in einem Entscheidungssatz bis 15 führen. Aber Seeber/Schneider schafften es, die unermüdlich kämpfenden Vence/Erydiz bis auf 13:12 herankommen zu lassen. Zeitweise klappte nichts mehr, aber die wichtigen Bälle wurden dann doch versenkt, zum Beispiel Vicky mit einem Poke (ein mit den Fingerkuppen gespielter Angriff), der ersehnte Siegball. Somit gewann Viktoria Seeber, die aus Winkelhaid stammt und zurzeit in Berlin studiert, ihr erstes internationales Turnier, das von der Wertigkeit ungefähr so einzustufen ist wie das WTA-Tennisturnier der Damen in Nürnberg.

Viktoria Seebers weitere größere Erfolge bisher: 2018 Word Tour (9. Platz in Phnom Penh, 17. Platz in Bangkok), 2017 2. Platz CEV-WEVZA-Turnier in Hoek van Holland, 2016 Deutsche Vizemeisterschaft U20, 2014 4. Platz bei der U18-EM in Norwegen, damals mit Marie Koloseus, die heuer erst ein Turnier (4. Pl. in Karlsruhe) gespielt hat.        WH

Foto: Beachvolleyballerin Viktoria Seeber (TV Altdorf), linke Spielerin des mittleren Teams, bei der Siegerehrung nach der World Tour in Alanya/Türkei