Gegen TV Planegg-Krailling nach großer Leistung 1:3 – Die Moral stimmt dennoch

ALTDORF – Der klaren 1:3-Auswärtsniederlage folgte eine unglückliche 1:3 (17:25, 26:28, 26:24, 25:27)-Heimniederlage, die alle Hoffnungen für die zukünftigen Spiele der Saison in sich birgt. TV Altdorf hielt nämlich nach einem schwachen Beginn gegen die Gäste aus Oberbayern drei Sätze lang sehr gut mit und hätte bei etwas Fortune genauso gewinnen können.

Jana Nawrat, Luisa-Maria Stiller und Stella Schrüfer hatten vor Beginn des 3.-Liga-Spiels des TV Altdorf I bereits mit den Damen II zwei Siege in der Bezirksliga errungen. Aufgrund der engen Personalsituation holte sich der neue Trainer Mike Raddatz die drei jungen Spielerinnen in sein Team, um Alternativen zu haben, falls bei der einen oder anderen Spielerin die Kraft nachlassen sollte. Nach dem verlorenen Spiel sagte Raddatz: „Die jungen Spielerinnen können stolz sein, sie haben eine phantastische Leistung gezeigt.“

Wenn man die Begegnung gegen TV Planegg-Krailling Revue passieren lässt, so kann man sagen, dass die Altdorferinnen im ersten Satz sich von der Angriffslust der Gäste aus dem Münchener Vorort haben den Schneid abkaufen lassen. Zwar spielte der TVA ordentlich, aber die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt in allen Belangen einen Tick besser. Die neue Kapitänin Katharina Schön trieb vor allem gegen Ende des ersten Satzes ihr Team immer wieder an und zeigte selbst viel Verve, Jana Nawrat und Luisa-Maria Stiller wurden nach und nach immer besser integriert.

Viele Zuschauer waren wohl der Meinung, dass trotz der ansprechenden Altdorfer Spielweise das Spiel schnell zu Ende sein würde, als der Trainer bei seinem Heimdebüt im zweiten Satz die richtigen Worte fand. Altdorf war im zweiten Satz von Beginn an gleichwertig, Angreiferin Schön eine Wucht und auch die anderen Spielerinnen agierten immer besser. „Wir wussten, dass Altdorf gut aufschlägt und stark abwehrt“, attestierte der Kraillinger Trainer Sven Neumann den Gastgeberinnen. Über weite Strecken bestätigten die Altdorferinnen diese Einschätzung und gestalteten die Begegnung immer ausgeglichener.

Die folgenden drei Sätze waren geprägt von hochklassiger Spielweise, von prickelnder Spannung und sehenswerten Kampfszenen um jeden Ball auf beiden Seiten. Jeder Durchgang hätte so oder so ausgehen können, die Zuschauer sahen stets die große Moral auf Altdorfer Seite, den eingespielten Gästen Widerpart zu leisten. Es war eigentlich kein Aufbäumen, sondern mehr ein Duell auf Augenhöhe, obwohl doch für Altdorf ein Team auf dem Platz stand, das es so noch nicht gab. Die klaren Anweisungen des Trainers und seine taktischen Vorstellungen konnten auch nur umgesetzt werde, weil er echte Alternativen auf der Bank hatte.

Dann verletzte sich Tina Kosikowski erneut, Ellen Heimburger und Lea Willius sprangen erfolgreich ein, Stella Schrüfer bekam ihren Einsatz und Lorena Tilgen griff beherzt an. „Unsere Spielweise war okay, aber wir müssen daran arbeiten, umkämpfte Bälle in höherem Maße für uns zu entscheiden“, meinte Trainer Raddatz. Er glaubt sozusagen, dass man das Glück nicht einfach bekommt, sondern viel dafür tun muss. Am Ende war es ein Jammer, dass Altdorf den vierten Satz nicht gewinnen konnte, denn dann wäre nach 2:2-Gleichstand immerhin ein Punkt sicher gewesen. Verdient wäre er auf jeden Fall gewesen.

Warmer Beifall verabschiedete die Altdorferinnen in die verdienten spielfreien Wochen. Es wird interessant sein, wie sich das Team im Januar zur zweiten Hälfte der Saison präsentieren wird. Mit TSV Eiselfing (die ihr Spiel gewinnen konnten), SV Lohhof II und TSV Ansbach müssen schwere Brocken weggeräumt werden auf dem Weg in Richtung Mittelfeld. Eines aber ist sicher: die Moral im Team stimmt, wenn auch wieder kein Sieg herausgesprungen ist. Und das noch nicht vorhandene Glück, das kann man sich eventuell mit entsprechendem Fleiß verdienen.   WH