Die 2:3-Niederlage bringt immerhin einen Punkt – Wieder eine 2:0-Führung hergegeben
ALTDORF – Die Volleyballdamen des TV Altdorf haben aus Niederbayern völlig verdient einen Punkt mit nach Hause genommen. Die Gewissheit, sich im Vergleich zur Heimniederlage gegen Fürth erheblich gesteigert zu haben, lässt den Spieltag trotz Spielverlust (2:3; 25:15, 25:22, 22:25, 17:25, 10:15) positiv erschienen. Allerdings gewann Fürth gegen Lohhof II und überholte damit den TVA in der Tabelle.
Um es vorwegzunehmen, an der Betreuung des Teams lag es nicht, dass gegen TV Dingolfing kein Sieg heraussprang, Tina Kosikowski als erste Verantwortliche und Lisa Saß vertraten Trainer Juric, lösten ihre Aufgabe überzeugend gut. Am Ende fehlte vielleicht die Kraft, um den Sieg zu ergattern (siehe Bemerkung des Dingolfinger Trainers). TVA begann im Vergleich zum letzten Wochenende nur mit zwei Veränderungen (Lea Willius kam notgedrungen für Kosikowski, Astrid Ringeisen übernahm die Liberoposition). Zuspielerin Willius fand gleich schön ins Spiel. Der erste Satz fing zwar konfus an, endete aber mit einem deutlichen 25:15 für Altdorf, denn nach und nach spielte der TVA immer befreiter auf.
TV Dingolfing hatte sich unter der Woche kurzfristig verstärken können, denn mit Ina Prechtl kehrte ein Eigengewächs, das zwischendurch in Vilsbiburg in der Bundesliga spielte, nach zwei Jahren Pause ins Team zurück. Ihr Einsatz machte sich im ersten Satz bei 14:9 für Altdorf noch nicht bemerkbar. Zu überlegen agierten die TVA-Mädels, machten Druck, bauten ihr Spiel geschickt auf und leisteten sich auch in der Abwehr und beim Aufschlag fast keine Fehler.
Im zweiten Durchgang lief Altdorf mit derselben Formation auf, bei Dingolfing blieb die für Altdorfer Beachvolleyball spielende Priscilla Gatzsche draußen, Prechtl, die 1,86 m große Zuspielerin, wurde in den Angriff geschickt und schon war der Altdorfer Spielfluss weg. 0:5 und 2:10 zeigte die Anzeigetafel, bevor sich Altdorf auf seine Tugenden besann. Bei 14:19 bekam Ellen Heimburger ihr Debüt als Zuspielerin und stabilisierte das Team. Entscheidend aber war die geniale Aufschlagserie von Kapitänin Lara Krasser, die bei 16:22 zum Aufschlag kam und mit 25:22 den Satzball erzwang – eine klasse Leistung der wertvollen Außenangreiferin und der verdiente Satzgewinn für den TVA.
Das Spiel hatte mittlerweile ein hohes Niveau und große Spannung erreicht. Der dritte Satz verlief zunächst wie der zweite: Rückstand Altdorf (4:10, 8:15), Aufholjagd Altdorf (bis zum 17:19), endete aber diesmal zugunsten der Aufsteigerinnen aus Niederbayern. Dabei hätte Altdorf den Durchgang durchaus für sich entscheiden können, man verschenkte aber in den kritischen Phasen beim 20:21 oder 22:23 die gebotenen Chancen leichtfertig. Also ging es in die Verlängerung: ein vierter Satz statt eines Altdorfer 3:0-Siegs.
Und wieder geriet Altdorf schnell in Rückstand, nach und nach ließen zudem Kraft und Konzentration nach, während Dingolfing, dessen Trainer mehr Möglichkeiten hatte, sich steigern konnte. Es wurde zwar hin und wieder spannend, da Altdorf um jeden Ball kämpfte. Aber zur fahrigeren Spielweise gesellte sich dann auch noch Pech (Netzroller, Linienbälle oder unglückliche Schiedsrichterentscheidungen). So verzeichnete man einen weiteren Satzverlust und musste außerdem in einen fünften Satz.
Die Altdorferinnen kämpften weiterhin aufopferungsvoll, dagegen wurde Dingolfing stabiler und stabiler. Nach dem Wechsel bei 6:8 funktionierte bei Altdorf dann im entscheidenden Zeitpunkt immer weniger, die Gegenwehr stockte, vor allem über die Mitte kamen keine Impulse mehr. Einige Wechsel konnten keine Leistungssteigerung bringen. Somit ist zu konstatieren: Altdorf hat im Vergleich zur letzten Woche ein tolles Spiel geliefert, alle Akteurinnen haben ihr Bestes gegeben, es reichte zwar zu einem Punkt, aber nicht zum möglichen Sieg. Die Moral jedenfalls ist wieder hergestellt, trotz einer Niederlage. Die nächsten Gegnerinnen kommen aus Chemnitz, und zwar am nächsten Wochenende schon, da kann das Team zu Hause die neue Moral präsentieren.
Es spielten für TV Altdorf: Ellen Heimburger, Annemarie Böhm, Lea Willius, Senta Fößel, Lara Krasser, Anne Blos, Astrid Ringeisen, Lorena Tilgen, Lena Meier und Katharina Schön. WH
Andreas Urmann (Trainer des TV Dingolfing):
„Ich hatte heute mehr Alternativen als in den Wochen zuvor, deshalb konnten wir variabler auftreten. Unsere Größe im Block haben wir genutzt, um den Spielverlauf zu wenden. Altdorf wehrte sich gut, baute das Spiel schnell auf und sorgte wie eine Gummiwand für lange Ballwechsel. Am Schluss fehlte TV Altdorf die Kraft, etwas gegen unsern Druck tun zu können.“
Tina Kosikowski (Betreuerin des TV Altdorf):
„Wie ich mir gewünscht hatte, spielte das Team befreit auf. Wir zeigten eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den letzen beiden Begegnungen. Wir müssen es aber noch schaffen, nach einer 2:0-Führung das Spiel für uns zu entscheiden und im Angriff entschlossner zu agieren. Vielen Dank an den gastfreundlichen TV Dingolfing, der uns nach dem Spiel noch Brötchen und Getränke für die Heimfahrt mitgab.“