ALTDORF – Seit vier Jahren konnte keine Altdorfer Beachvolleyballerin ein BVV Masters mehr gewinnen, damals holte Ulrike Pfletschinger (geb. Herfurth) in Fürth den Titel. Am Wochenende gelang Katja Holstein etwas überraschend dieses Kunststück. Mit ihrer Partnerin Juliane Flessa (VfL Nürnberg) besiegte sie im Finale die Augsburgerinnen Bianca Peter/Birgitta Sieber mit 2:1 Sätzen.
Juliane Flessa liegt in der bayerischen Rangliste der Beachvolleyballerinnen auf dem ersten Platz und spielt normalerweise mit ihrer Partnerin Laura Grell (TV Erlangen), mit der sie auch das BVV Masters in Augsburg Anfang Mai gewinnen konnte. Flessa wollte in Mühdorf/Inn unbedingt antreten, aber Grell stand nicht zur Verfügung. Nachdem bei einem Stelldichein zufällig Katja Holstein (288. der bayerischen Rangliste) mit Juliane Flessa gemeinsam auf dem Feld standen, vereinbarten sie die Teilnahme. Spaß sollte es machen, es gab kein bestimmtes Ziel außer munter mitzuspielen.
Und das taten sie dann auch mit großem Erfolg: Menhart/Nicolaus (Augsburg) und Brandstetter/Malescha (Lohhof) wurden mit 2:0 Sätzen vom Feld geschickt. Im dritten Spiel gegen Weidl/Wutzler (Rote Raben Vilsbiburg) ging bei aller Lockerheit der erste Satz mit 16:18 verloren, aber plötzlich wollten die beiden mehr. „Wir haben gemerkt, dass wir eine ernsthafte Chance haben“, begründete Holstein die Leistungssteigerung. Außerdem wirkte zunächst das Wissen um die Übertragung im Livestream des Internets auf die Unbekümmertheit. Die folgenden Sätze sowie das Match gingen dank großer Konzentration an Flessa/Holstein. Das Halbfinale war erreicht.
Als sie dann auf das befreundete Team Haustein/Lubrich (TV Erlangen) trafen, waren alle froh, dass wenigstens ein mittelfränkisches Team schon sicher auf dem Treppchen stehen wird. Mit einer geschickten Taktik (zum Beispiel blockten sie abwechselnd) konnte die Begegnung mit 2:0(21:15, 21:18) gewonnen werden, wobei „die notwendigen letzten 2% Energie dann von allein kamen“ (Holstein). Allerdings muss man den Erfolg auch darauf zurückführen, dass zwei überaus ruhige Personen auf dem Feld standen, die sich auch bei Fehlern keine Vorwürfe machten und in allen Situationen harmonierten.
Im Finale trafen Flessa/Holstein dann auf die Siegerinnen des Fronleichnam-Turniers in Altdorf, Peter/Sieber (Augsburg), die Ranglistenzweiten. Der erste Satz ging völlig daneben (13:21), doch dann kamen Juliane und Katja eindrucksvoll zurück und gewannen vor einer imposanten Kulisse im Stadtzentrum nach dem zweiten Durchgang (21:18) im Tie-Break mit einem klaren 15:10 das BVV Masters von Mühldorf. Bei der Siegerehrung sprach der Moderator von einem hoch verdienten Sieg. Flessa bleibt auf dem ersten Platz in der bayerischen Rangliste, Katja Holstein rückt auf den 24. Platz vor. Dieser überraschende Sieg ist der bisher größte Erfolg in der vierzehnjährigen Beachvolleyballkarriere der Altdorferin und vier Punkte für die deutsche Rangliste gab es obendrein.
Foto: Die Siegerinnen des BVV Beach Masters von Mühldorf/Inn: Juliane Flessa und Katja Holstein, daneben die Drittplatzierten Hannah Lubrich und Laura Haustein (v. li.)