ALTDORF – Dem 3:1-Auswärtserfolg in Hammelburg ließen die Altdorfer Drittliga-Volleyballdamen des TV Altdorf eine 1:3-Auswärtsniederlage beim Aufsteiger TSV Ansbach folgen. Obwohl das von Zuspielerin Tina Kosikowski umsichtig gecoachte Team phasenweise ein passables Volleyballspiel bot, war man insgesamt ohne Chance, machte die Bezirkshauptstädter damit zum Tabellenführer und sich selbst zum Tabellenvorletzten.

Gerade mal sieben Akteurinnen kratzte Kosikowski für das Mittelfrankenderby zusammen: Lea Willius (Zuspielerin), Annemarie Böhm, Senta Fößel (beide Mitte), Katharina Schön, Lorena Tilgen, Lena Mayer und Anne Blos (alles Außenangreiferinnen). Komisch, dass dann, wenn die Mannschaft Unterstützung von Nachwuchskräften bräuchte, die nominierten Mädels nicht mit von der Partie sein können. Mithin stellte sich der TV Altdorf von selbst auf. Anne Blos, die zwar große Fortschritte gemacht hat nach ihrer langwierigen Verletzung, blieb zunächst auf der Bank.

TSV Ansbach legte los wie die berühmte Feuerwehr, man wollte ungedingt mit einem 3:0-Sieg die Tabellenführung erobern. Vor einer für Volleyballverhältnisse Riesenkulisse von über 200 Zuschauern gelang den Gastgeberinnen nahezu alles: starke Aufschläge, schneller Aufbau und druckvolle Angriffe. Die schnelle Spielweise überraschte dabei die Altdorferinnen, die sich zwar munter wehrten, aber immer wieder.

Die beiden ersten Sätze hatten dasselbe Muster: Rückstand gleich zu Beginn, kurzes, jedoch zu spätes Aufbäumen des TVA und danach der Satzverlust. Im zweiten Durchgang musste dann Anne Blos ran, die ihre Sache ordentlich machte, deren fehlende Spielpraxis aber dem Match keine Wende geben konnte. Mangels Alternativen mussten alle Spielerinnen zusätzliche Verantwortung übernehmen, vor allem was die Abwehrarbeit betraf, was nur sehr bedingt gelang. 18:25 und 17:25 stand jeweils auf der Anzeigentafel.

Der dritte Satz sah dann ein völlig anderes Altdorfer Team, das erstmals eine knappe Führung herausspielte und diese bis zum Satzende noch ausbaute. 6:3 und 18:9 und 20:12 lauteten die Zwischenstände, wobei die Ansbacher Auszeiten nahmen, auswechselten und umstellten. Zu diesem Zeitpunkt hoffte man auf Altdorfer Seite, dass es zu einem spannenden Match kommen könnte. Katharina Schön überragte in dieser Phase alle Akteurinnen auf dem Feld, ihre Kameradinnen agierten auch sicherer und zeigten eine tolle Moral. Der Satzerfolg mit 25:17 war auch in diese Höhe hoch verdient.

Diesen Schwung nahm Altdorf mit in den vierten Satz, führte zunächst sogar mit 6:4, um dann plötzlich ins alte Schema zu verfallen und nur noch zu reagieren. Es war womöglich nicht einmal die physische Präsenz, die fehlte, denn natürlich gab man keinen einzigen Ball verloren, vielmehr fühlte man die drückende Überlegenheit der Ansbacherinnen. Es häuften sich deshalb wieder die vermeidbaren Eigenfehler, und wie gesagt, Alternativen auf der Bank gab es keine. So trudelte das Spiel dahin, bis Ansbach seine nötigen 25 Bälle verwertet hatte und sich über den Sprung an die Tabellenspitze freuen konnte.

Für TV Altdorf heißt es jetzt, das nächste Spiel (Samstag zu Hause gegen TV Planegg-Krailling) einigermaßen über die Bühne zu bringen. Danach ist Regeneration angesagt. „Wir müssen die Zeit um die Jahreswende nutzen, um die Mannschaft zu stabilisieren, auch werden danach wieder alle Spielerinnen zur Verfügung stehen“, meint Athletiktrainer Christoph Kellermann. Der dritte Satz gibt da durchaus Grund zu Optimismus, denn was Altdorf da gezeigt hat, ist aller Ehren wert. Vielleicht kann ja schon gegen die Münchner Vorstädter ein Heimsieg gelandet werden, denn Kaptänin Lara Krasser ist wieder im Boot.  WH