Die 2:3-Niederlage hielt sich in Grenzen, bringt einen Punkt, aber keine Verbesserung der Situation

ALTDORF – Ohne ihren Trainer Mike Raddatz (Athletiktrainer Christoph Kellermann vertrat ihn) und ohne Libera machten sich sieben Spielerinnen der Drittligamannschaft des TV Altdorf auf den Weg ins südliche München zum TV Planegg-Krailling und holten ein wenig überraschend einen Punkt. Für die 2:3 (25:18, 25:21, 15:25, 23:25, 7:15)-Niederlage gegen den Tabellenzweiten ernten die Volleyballdamen einerseits hohen Respekt, andererseits muss man für sie tiefes Mitgefühl entwickeln, da sie zwar wieder beispielhaft kämpften, aber sich die Tabellensituation nicht verbesserte.

Der akute Personalmangel nötigte zu besonderen Maßnahmen: Der Posten der Libera, der vor allem die Annahme und die Abwehr stützen soll, wurde aufgelöst, Astrid Ringeisen rückte auf die Diagonale, um anzugreifen. Die Universalspielerin erledigte ihren Job sehr gut, ebenso wie der Trainer und das gesamte Team, und zumindest für die ersten beiden Sätze bekam man für die überzeugende Leistung den Lohn. Beide Sätze konnten mit einer variablen Spielweise und enormem Kampfgeist gewonnen werden.

Insbesondere der bekannte Teamgeist der Altdorferinnen hilft, mit der misslichen Situation des Abstiegsgespenstes klug umzugehen. Altdorf stand sicher in der Abwehr und verstand es, die langen Ballwechsel meist für sich zu entscheiden. Umso verwunderlicher war, dass die Gastge-berinnen zunächst nicht mit der Stammbesetzung antraten, vielleicht hatte man den TV Altdorf unterschätzt. Sowohl von außen, als auch von der Mitte konnte der TVA punkten, obwohl TV Planegg-Krailling mit geschickten Wechselvarianten den Spielfluss stören wollte. Fast glaubte man schon auf Altdorfer Seite an einen 3:0-Sieg, der zu diesem Zeitpunkt auch verdient gewesen wäre.

Aber nach einer verlängerten Pause fanden die Altdorferinnen in der relativ kalten Halle nicht mehr zu ihrer Sicherheit. Mittlerweile fand wohl auch der Gegner zu seiner besten Formation, weshalb sich mehr und mehr Eigenfehler ins Altdorfer Spiel einschlichen. Hatte Altdorf schon wieder Angst vor dem Gewinnen nach einer 2:0-Satzführung? Das war schon zweimal in der Saison passiert. Plötzlich war der Kopf nicht mehr frei, die starken Aufschläge der Oberbayern wurden zum Problem, schnell war der dritte Satz weg.

Im vierten Durchgang fing sich Altdorf zwar wieder, hatte bereits eine 21:19-Führung herausgespielt, als es einfach nicht gelang, den Abwehrriegel der Planeggerinnen zu knacken. Der Satz wurde unglücklich und knapp abgegeben. Es war eine Phase zum Verzweifeln, denn die Leistung passte, aber es fehlten einfach die berühmten Kleinigkeiten, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Nach dem 23:25 ließen Kraft und Konzentration merklich nach, man gab sich zwar nie auf, fand aber keine Möglichkeiten des Konterns gegen eine solch starke Heimmannschaft.

Beim Aufstiegsaspiranten einen Punkt im Abstiegskampf zu holen in dieser schwierigen Personalsituation, damit hat niemand gerechnet. Leider können die Altdorferinnen dafür lediglich Respekt einheimsen, denn die Konkurrenz punktete auch. Dazu kommt, dass es nicht sicher ist, ob überhaupt ein Team in die Zweite Bundesliga aufsteigen möchte (Tabellenführer Ansbach will es sich gut überlegen), wodurch die Abstiegsplätze nicht weniger werden. Nächsten Samstag kommt Tabellennachbar TV Dingolfing nach Altdorf, Abstiegskampf pur sozusagen. WH